Donnerstag, 10. Februar 2011

Dat Sparkästchen

Bei der komparativen Kneipenanalyse ist mir ein Gegenstand aufgefallen, den ich mir zunächst nicht erklären konnte. Er sieht aus wie der Briefkasten eines Plattenbaus und hängt in vielen Kneipen in Thekennähe. Das Sparkästchen.

Um rauszufinden, wie das Sparkästchen benutzt wird war für die Verhältnisse dieses Blogs Einiges an Recherche notwendig. Das liegt daran, dass die Verwaltung und der Zweck des Sparkästchens einige Variationen bietet.
Benutzt werden darf es von Kneipenmitarbeitern und Stammgästen oder aber auch von Mitgliedern eines Sparvereins, oder es dient als Trinkgeldbehälter, dann darf auch Laufkundschaft einwerfen.

Jede Woche, oder bei jedem Kneipenbesuch wirft der "Schlitzbesitzer" etwas Geld ein, sei es frisches Gehalt oder Wechselgeld um es vorm Versaufen zu schützen. Früher, so der Schenk des Knobelbechers, hätten die Sparkassen diese Dinger überall aufgehängt und sogar monatlich die Zinsen berechnet. Da es sich immer um Kleinstbeträge handelt und "nicht lohnt", wurde das Verzinsen eingestellt.

Was mit dem Ersparten angestellt wird ist sehr unterschiedlich. Die Kneipe wird auf jeden Fall an einem Tag geschlossen und nur die Sparer werden eingeladen. Die einen Wirte machen Büffet und sorgen für Live-Musik (bzw. machen ne Party), andere wiederum machen eine Tombola und machen ein Fass Bier auf. Manchmal werden auch nur Tombolapreise gekauft und die Lose kosten extra (Zitat Karin: "Quatsch, nä machemernit!"). Mit Sicherheit gibt es noch andere Praktiken, aber die Tombola ist bisher das populärste Sparziel.

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